Charles Gounods Oper Faust zählt zu den meistgespielten französischen Opern und verbindet große Gefühle mit packender Dramatik. Im Mittelpunkt steht nicht die philosophische Frage nach dem »Innersten der Welt«, sondern die Sehnsucht des alternden Faust nach Jugend und Liebe. Der teuflische Verführer Méphistophélès schließt mit ihm einen verhängnisvollen Pakt: Faust erhält irdische Lust und Verjüngung, doch nach seinem Tod gehört er dem Teufel.

Als Faust Marguerite begegnet, nimmt das Schicksal seinen Lauf. Anfangs erliegt sie den Verlockungen von Reichtum und Sinnlichkeit, doch bald bleibt sie verzweifelt und schwanger zurück, während Faust weiterzieht. Die Tragödie eskaliert, als Faust im Streit Marguerites Bruder tötet.

Berühmt ist die Tenorarie »Salut, demeure chaste et pure« – eine der schönsten Liebesarien der Operngeschichte. Während Faust von Marguerites reiner Seele singt, verschmilzt eine Solovioline mit seiner Stimme zu einem ergreifenden Duett. Schon Zeitgenossen wie Hector Berlioz lobten diese Szene als musikalisches Meisterwerk. Auch das Finale im Münster ist von großer Strahlkraft: Marguerite, die für ihre Liebe alles opferte, wird von himmlischer Gnade erlöst.

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